Beschreibung
Der Anstoss, sich mit der Menschenrechtsthematik in der Sozialen Arbeit auseinanderzusetzen, kam von der UNO. Unübersehbar ist, dass deren AdressatInnen fast identisch sind mit dem, was in den UNO-Dokumenten als „verletzbare Individuen und Gruppen“ bezeichnet wird, u.a. diskriminierte Arme, Menschen mit Behinderungen, MigrantInnen und ihre Familien, Flüchtlinge, Gefolterte, kulturelle Minderheiten usw. Die Reihe „Soziale Arbeit und Menschenrechte“ ist kein Aufruf zur Moralisierung. Sie möchte eine Plattform für die Auseinandersetzung zur Frage sein, was „kritische Professionalität“ unter dem Dach der Menschenrechte sein könnte.
Im Vorfeld der Bildungsdekade von 1995-2004 startete die UNO die Reihe „Professional Training Series“. Ziel war, „Manuale“ für Bildungsveranstaltungen von und für Professionelle und soziale Berufe zu erstellen. Dabei erhoffte man sich, dass die Angesprochenen fähig sind, die Menschenrechtsssituation in ihrem Kontext zu beeinflussen. Allerdings sind die AdressatInnen – wie die Geschichte zeigt – auch in der Gefahr, selber Menschenrechtverletzungen zu begehen. So kann man das Heft Nr. 1: Human Rights and Social Work – A Manual for Schools of Social Work and the Social Work Profession“ (1994), das von Mitgliedern von Universitäten/Hochschulen und Professionellen im internationalen Kontext entwickelt wurde, als Auftakt zur Auseinandersetzung zum Thema betrachten, wobei gerade die Soziale Arbeit eine Menschenrechtstradition aufweist, die bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts reicht. Unübersehbar ist, dass die AdressatInnen der Sozialen Arbeit fast identisch sind mit dem, was in den UNO-Dokumenten als „verletzbare Individuen und Gruppen“ bezeichnet wird, namentlich: diskriminierte, ausgebeutete, verfolgte Erwachsene, Kinder, Frauen, Arme, Menschen mit Behinderungen, MigrantInnen, Flüchtlinge und ihre Familien, Gefolterte, ferner religiöse, ethnische/nationale, sprachliche, sexuelle Minderheiten u.a.m.
Die Reihe „Soziale Arbeit und Menschenrechte“ ist kein Aufruf zur Moralisierung der Sozialen Arbeit, oder gar zum anklagenden Pathos und Appell an die „Anderen“. Sie möchte eine Plattform für die Auseinandersetzung zur Frage sein, was die Merkmale „kritischer Professionalität“ unter dem Dach der Menschenrechte als Realutopie sein könnten. Diese Auseinandersetzung kann sich auf die AdressatInnen und deren gesellschaftlichen Kontext, ihr Mandat, ihre wissenschaftliche wie ethische Basis, aber auch ihre Ziele und die Praxis der Veränderung – und nicht zuletzt auf die Struktur und Dynamik der Weltgesellschaft beziehen. Sie wird auch die Menschenrechtsverletzungen der Professionellen thematisieren müssen.
So sind in dieser Reihe Beiträge zu all diesen und weiteren Themen willkommen.
Die Herausgeberin:
Prof. Dr. habil. emer. Silvia Staub-Bernasconi,
(2002-2012), Leiterin des Masterstudienganges „Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession“, Institut für Sozialpädagogik; Technische Universität Berlin
(ab 2013) Lehrende im International Master „Social Work as a Human Rights Profession“ an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin
Die Zielgruppen:
Lehrende, Studierende und PraktikerInnen im Bereich Soziale Arbeit/Sozialpädagogik
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