Erscheinungsdatum: 07.10.2015
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Open Access: Der Titel Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts (DOI: 10.3224/84740695) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Wer sich mit Neonazismusprävention beschäftigt, muss die Kategorie Geschlecht berücksichtigen, denn Geschlecht ist ein Kernaspekt der neonazistischen Ideologie und Lebenswelt. In den Beiträgen werden dieser Standpunkt sowie die pädagogischen und theoretischen Praxen der Trias Geschlecht – Pädagogik – Neonazismus untersucht. Die Autor_innen verdeutlichen dabei, dass Neonazismusprävention ebenso gemainstreamt werden muss wie eine geschlechterreflektierte Pädagogik.
Die (häufigsten) Reaktionen auf das Stichwort „Geschlechterreflektierte Neonazismusprävention“ lassen sich in zwei Annahmen zusammenfassen:
Die vorliegende Publikation räumt mit diesen beiden Ansichten auf: Neonazismusprävention richtet sich sinnvollerweise an alle – sonst wäre es keine Prävention. Und eine Auseinandersetzung mit Neonazismus ohne Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht ist eine unvollständige, da Geschlecht ein Kernbestandteil (nicht nur) neonazistischer Ideologie und Lebenswelt ist. Daher gehört Neonazismusprävention gemainstreamt, ebenso wie geschlechterreflektierte Pädagogik. Die Verbindung zwischen beiden Feldern wird nicht nur durch den Versuch von extrem rechter Seite deutlich, die Themen Geschlecht und Sexualität zu besetzen, sondern spiegelt auch die Kernthese wider, dass eine kritische Auseinandersetzung mit heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit immer auch neonazismuspräventiv ist.
Der Band ‚Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts‘ versammelt 18 Beiträge, die aus transdisziplinärer Perspektive pädagogische und theoretische Praxen der Trias Geschlecht – Pädagogik – Neonazismus reflektieren. Mehrere Methodenbeschreibungen, Farbfotos und ein abschließender Buchkommentar runden die Publikation ab. Sie richtet sich gleichermaßen an Praktiker_innen in pädagogischen Feldern, politisch Aktive, Bildungsreferent_innen, wissenschaftlich Interessierte und alle anderen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und die ein Interesse an einer offenen, demokratischen und freien Gesellschaft haben.
Download Titelei, Inhaltsverzeichnis und Einleitung
Die Herausgeber:
Andreas Hechler, Magisterstudium der Europäischen Ethnologie und Gender Studies
Olaf Stuve, Diplomsoziologe, Beide arbeiten als Bildungsreferenten der Jugend- und Erwachsenenbildung und wissenschaftliche Mitarbeiter bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung, Berlin
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen: Pädagog_innen, Bildungsreferent_innen, wissenschaftlich und politische Interessierte
Keywords: Geschlechterforschung; Soziale Arbeit; Rechtsextremismus/Neonazismus
Fachbereiche: Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft, Gender, Soziale Arbeit
Gender-Aware Pedagogy Against Right-Wing Extremism
Two of the most common reactions to the keyword ‘gender-aware prevention of right-wing extremism’ are:
1. If you are not directly involved in working with neo-Nazis or right-wing youth, the prevention of right-wing extremism is of no great concern to you.
2. Gender-aware pedagogy against right-wing extremism is a niche topic for specialists.
The present publication challenges both of these assumptions. We hold that the prevention of right-wing extremism concerns everybody, else it wouldn’t really be prevention at all, and that any critical engagement with right-wing extremism that does not take gender into account is woefully incomplete. Gender is a core aspect of right-wing ideology and lifestyle. We believe that the prevention of right-wing extremism and gender-aware pedagogy need to become mainstream. That the subjects are connected is evident from the ongoing attempts by the German far-right to occupy the topics ‘gender‘ and ‘sexuality‘ discursively. We strongly believe that a critical analysis of heteronormative and binary conceptions of gender is preventive of right-wing extremism in and of itself.
The volume Gender-aware pedagogy against right-wing extremism comprises 18 contributions investigating pedagogical and theoretical practices of the triad Gender – Pedagogy – Right-Wing Extremism from a transdisciplinary perspective. The publication also includes several contributions on methodology, some photos and a concluding commentary. It is intended for pedagogues, political activists, educators, social scientists, anyone who works with children and young people and, generally, everyone with an interest in an open, democratic and free society.
The editors:
Andreas Hechler, M.A., Magister in cultural anthropology and gender studies
Olaf Stuve, Sociologist (Diplom), Both work as educators for youth and adults and as scientific assistants at Dissens – Institute for Education and Research, Berlin.
Target audience: pedagogues, educators, political activists, social scientists
Keywords: Gender Studies, Social Work, Right-Wing Extremism
Faculties: Educational Science, Political Science, Gender Studies, Social Work
To download the prelims, the table of contents and the introduction please click here.
Verlag | |
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ISBN | 978-3-8474-0695-2 |
eISBN | 978-3-8474-0841-3 |
Format | A5 |
Umfang | 390 |
Erscheinungsjahr | 2015 |
Erscheinungsdatum | 07.10.2015 |
Sprache | Deutsch |
Vorwort/Übersetzung | unter Mitarbeit von Christian Beeck |
neue-Wege-fuer-Jungs.de: Interview mit Oliver Stuve und Andreas Hechler
progress-online.at: Interview mit Andreas Hechler
Außerdem sind sich die Autor_innen darüber einig, dass es wichtig ist, dass in der pädagogischen Arbeit entsprechende Rahmenbedingungen wie angenehme Arbeitszeiten und Teamgrößen sowie Fortbildungsangebote zur Verfügung gestellt werden, denn nur dann haben Mitarbeiter_innen die Zeit und Energie für die Kultivierung einer reflexiven Grundhaltung.
Der sehr anregende Sammelband ist nicht nur denjenigen zu empfehlen, die sich mit der extremen Rechten wissenschaftlich oder pädagogisch auseinandersetzen (müssen), sondern allen, die bereit sind, festgefasste Bilder von dem, was ein ›Nazi‹ ist, in Frage zu stellen, um extrem rechte Haltungen wirksamer bekämpfen zu können.
Feministischen Studien 34/2016
Die Kategorien Geschlecht und Sexualität werden in Diskursen um Rechtsextremismus meistens vernachlässigt. Umso spannender ist es, wie die Autor_innen der Frage nachgehen, welche pädagogischen Herausforderungen dies mit sich bringt und wie diesen im Sinne einer geschlechterreflektierten Neonazismusprävention begegnet werden kann.
soziales_kapital 15/2016
Ansätze zur Geschlechtersensibilität werden mit Theorien zu Rechtsextremismus und Rassismus in der postmigrantischen Gesellschaft verbunden und sind trotz der hohen inhaltlichen Komplexität gut zu lesen. Ein äußerst interessantes Buch für Erziehungs- und Bildungswissenschaftler, Pädagogen, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter und für Studierende dieser Bereiche.
Antje Nehls im Rahmen von Read and Feed, 01.04.2016
Den Autorinnen und Autoren gelingt es, Grundlagen der Bekämpfung von Sexismus und rechten und neonazistischen Inhalten mit weiterführenden Aufsätzen zusammenzubringen. Der Sammelband bietet Denkanstöße und Handlungsansätze nicht nur für Praktiker der sozialen Arbeit, sondern für alle, die sich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen.
junge Welt, 01.04.2016
PädagogInnen wünschen sich für ihre Arbeit oft ein Methodenset oder einen Werkzeugkoffers, unterschätzen dabei aber die Bedeutung eines selbstreflexiven Zugangs zur eigenen (geschlechtlichen) Verortung und wissenschaftlich fundierter Professionalität – auch dafür plädiert dieser vielseitige und sehr anregende Sammelband in mehreren seiner Beiträge.
aep informationen 1/2016
Besonders sticht dabei der eigene Reflexionsprozess heraus, mit dem es gelingt, die Erfahrungen aus der Praxis mit theoretischen Diskussionen zu verbinden um daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Lotta – Antifaschistische Zeitung aus NRW 61/2016
Die Publikation macht den Stellenwert von geschlechterreflektierter Neonazismusprävention deutlich und einleuchtend. Die verschiedenen Beiträge leisten wichtige Einblicke in die praktische (Bildungs-)Arbeit und sie dienen der Reflektion und Analyse von Präventions- und Bildungsarbeit, sowohl für die Berufspraxis als auch für die Fort- und Weiterbildung sowie die Lehre an Hochschulen und Universitäten.
socialnet.de, 17.02.2016
Insgesamt liefern die Autor_innen des Sammelbands einige spannende Aspekte zum viel zu wenig beachteten Zusammenhang zwischen Geschlecht – Pädagogik – Neonazismus. Inhaltlich ist der Band sehr umfangreich und breit gefächert. Es werden sowohl Anregungen für die Praxis (zum Beispiel in Form von konkreten Methoden) als auch wichtige Impulse für die theoretische Auseinandersetzung geliefert.
kritisch-lesen.de, 05.01.2016
Der Sammelband Geschecherreflektierte Pädagogik gegen Rechts, herausgegeben von Stuve, Olaf und Hechler, Andreas ist ein sehr gelungener Sammelband, der neben theoretischen Abhandlungen auch die pädagogische Praxis beleuchtet. Sogar einzelne Methoden sind sehr anschaulich beschrieben.
Sannick Dehler im Rahmen von Read and Feed, 03.12.2015
Vor allem aufgrund der Erweiterung der theoretischen Überlegungen um praktische Bezüge und detaillierte Beschreibungen von Methoden für die pädagogische Arbeit, halte ich die Lektüre dieses Buches für sehr relevant für die Sozialpädagogik und die politische Bildung.
Sarah H. im Rahmen von Read and Feed, 22.11.2015
Durch die Vielfalt der Perspektiven ist es möglich, sich dem Titel-Thema von unterschiedlichen Perspektiven aus zu nähern, sei es aus dem Studienalltag, der „Praxis“ der Bildungsarbeit, dem wissenschaftlichen Kontext, aus generellem Interesse am Thema, wobei sich keiner dieser Bereiche von einander ausschließen muss.
J.Farber im Rahmen von Read and Feed, 22.11.2015
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jennifer.farber –
„Geschlecherreflektierte Pädagogok gegen Rechts“, herausgegeben von Andreas Hechler und Olaf Stuve ist eine sehr gut strukturierte und verständliche Übersicht mit Tiefgang, welche über die unterschiedlichen Zusammenhänge von geschlechterreflektierter Pädagogik und Pädagogik gegen Rechts in den Blick nimmt.
Die Publikation eignet sich für Menschen, die sich in die Thematik einarbeiten möchten genauso wie für solche, die schon ein gewisses Grundwissen über einen oder mehrere der diversen Themenschwerpunkte verfügen.
Die Autor_innen betonen die Notwenigkeit, Geschlecht generell in jeder pädagogischen Arbeit als gesellschaftlichen Faktor mitzudenken ohne ihn ständig in den Fokus der eigenen Arbeit zu stellen.(„Praxissituationen entgeschlechtlichen“) und stellen dar, weshalb die Reflexion von Geschlechterkonstruktionen als ein substantieller Bestandteil der Pädagogik gegen Rechts angesehen werden muss.
Leser_innen erhalten einen detaillierten Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen der unterschiedlichen Ansätze, es werden verschiedene Theorielinien und Begriffsdefinitionen zur Diskussion gestellt und direkte praktische Tipps für den pädagogischen Alltag geboten.
Durch die Vielfalt der Perspektiven ist es möglich, sich dem Titel-Thema von unterschiedlichen Richtungen aus zu nähern, sei es aus dem Studienalltag, der „Praxis“ der Bildungsarbeit, dem wissenschaftlichen Kontext oder aus generellem Interesse am Thema, wobei sich keiner dieser Bereiche von einander ausschließen muss.