Erscheinungsdatum: 14.09.2020
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Wie steht es um die Selbstbehauptung der Europäischen Union? Die Beiträge in diesem Band untersuchen die Rolle Europas vor dem Hintergrund der von den USA ausgerufenen Großmächtekonkurrenz. Die EU kann zwar mit wirtschaftlicher Stärke aufwarten, aber die Machtwährungen, die in dieser Konkurrenz relevant scheinen, fehlen: Nuklearwaffen und militärische Hochrüstung. Wie die Autor*innen aus verschiedenen Länderperspektiven zeigen, hängt die Bedeutung der EU als globale Kraft an der Frage der Souveränität der Europäer*innen in der Außen- und Sicherheitspolitik.
Neben den Großmächten USA, Russland und China kommt Europa bisher nur eine Statistenrolle zu. Anstelle von Rüstung steht die EU für die Kraft von Regeln, für Interessenausgleich und für multilaterale Kooperation. Die Bedeutung der EU und ihr Bestehen als globale Kraft stehen und fallen daher mit der Frage der Souveränität der Europäer in der Außen- und Sicherheitspolitik und, damit verbunden, mit der Existenz substantieller europäischer Streitkräfte und Verteidigungsfähigkeiten. Schon 2016 haben die EU-Staaten das Ziel einer Strategischen Autonomie verkündet und verfolgen inzwischen auch das Konzept einer Europäischen Verteidigungsunion. Inhalte und Zielrichtungen dieser Initiativen erscheinen aber immer noch weitgehend diffus oder wenig ambitioniert. Wie soll das Verhältnis zwischen EU und NATO gestaltet werden? Geht es um einen stärkeren europäischen Pfeiler in der NATO oder um eine eigenständige europäische Sicherheitspolitik? Wird die EU in der Lage sein, sich auf ein sicherheitspolitisches Konzept zu verständigen oder reagiert sie nur auf Vorgaben der USA? Für welche Ziele sollen die Verteidigungsausgaben verwendet werden, wenn sie sich in Richtung von zwei Prozent des Bruttosozialprodukts bewegen? Wie soll das Verhältnis zu einem äußerst problematischen Russland gestaltet werden, ohne dessen Mitwirkung europäische Sicherheit gleichwohl dauerhaft nicht erreichbar ist? Diese Fragen beleuchten in diesem Heft drei Autoren mit dem Fokus auf Deutschland, Frankreich und Österreich aus drei spannenden Perspektiven.
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Der Herausgeber:
Dan Krause, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internationale Politik der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Die Zielruppe:
Forschende, Lehrende und Praxis der Politikwissenschaft und Internationalen Beziehungen
Verlag | |
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ISBN | 978-3-8474-2441-3 |
eISBN | 978-3-8474-1614-2 |
Format | A5 |
Umfang | 86 |
Erscheinungsjahr | 2020 |
Erscheinungsdatum | 14.09.2020 |
Auflage | 1. |
Sprache | Deutsch |
Reihe | WIFIS-aktuell |
Band | 64 |
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Sören Kothe –
Der kurze Sammelband, herausgegeben von Dan Krause, gibt einen guten Überblick über die Bestrebungen und Möglichkeiten zur Intensivierung gemeinsamer Verteidigungspolitik auf europäischer Ebene.
Das Buch eignet sich insbesondere für Studierende des Fachs Politikwissenschaft, aber sicherlich auch für Interessierte anderer Fachrichtungen, da die Beiträge flüssig zu lesen sind und auf eine ausschweifende theoretische Verortung verzichtet wird.
Besonders für Studierende, die sich vertieft mit europäischer Integration, in Verbindung mit sicherheits- und verteidigungspolitischen Fragestellungen, auseinandersetzen möchten, sind die Beiträge empfehlenswert.
Für Studierende im fortgeschrittenen Bachelorstudium sind die Beiträge gut verständlich und auch aufgrund ihrer Kürze eignen sie sich dazu, sich schnell einen guten Überblick über die aktuelle Debatte zu verschaffen.
Der Titel eignet sich besonders gut als Einstieg in die Thematik, da zentrale Aussagen und Definitionen zu Konzepten wie dem der Handlungsfähigkeit getroffen werden. Somit kann diese Einordnung als Grundlage für die tiefergehende Auseinandersetzung und weitere Arbeit mit diesen Begriffen dienen.
Dass neben den konkreten Vorschlägen des Abgeordneten Kiesewetter auch ein Blick auf die französische und österreichische Perspektive präsentiert wird, ist eine weitere Stärke des Titels. Denn nur durch die Berücksichtigung der Positionen, Ideen und Vorschläge der einzelnen Mitgliedstaaten lässt sich der Diskurs auf europäischer Ebene nachvollziehen.
Alles in allem eine klare Leseempfehlung für alle Interessierten an europäischer Sicherheits- und Verteidigungspolitik!
Patrick –
Dieses Buch ist ideal geeignet für Studierende der Politikwissenschaft oder vergleichbaren Studiengängen, die sich im Bachelor oder im Master mit der Europäischen Integration, Bündnissen im Rahmen der Internationalen Beziehungen oder Sicherheitspolitik auf regionaler und globaler Ebene beschäftigen.
Den AutorInnen dieses Buchs gelingt es, aufgrund ihrer verschiedenen Perspektiven (Deutschland, Frankreich & Österreich) auf die Europäische Sicherheit, den LeserInnen die Komplexität der Genese einer Außen- und sicherheitspolitischen Strategie sowie der Umsetzung ebendieser durch die 27 Mitgliedstaaten umfassende Europäische Union zu vermitteln. Unter dem Gesichtspunkt der Handlungsfähigkeit der EU im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik dienen den LeserInnen ein Blick auf die Ziele Frankreichs hinsichtlich der Europäischen Sicherheit, eine Zusammenfassung der bisherigen österreichischen Initiativen im Bereich des EU-Außengrenzenschutzes sowie Denkanstöße für eine neue strategische sicherheitspolitische Kultur Deutschlands und Europas dazu, die EU als möglichen strategisch autonomen sicherheitspolitischen Akteur zu betrachten, oder anders gesagt, die notwendigen Schritte hin zur strategischen Autonomie erahnen zu können.
Die Texte sind unter der Voraussetzung grundlegender Kenntnisse über den institutionellen Rahmen Europäischer Außen- und Sicherheitspolitik verständlich und eignen sich gut für die Nutzung bei eigenen Hausarbeiten.
Das Einzige was es von meiner Seite zu bemängeln gibt, ist die nicht hinreichende Einbettung der Texte in den globalen außen- und sicherheitspolitischen Kontext (NATO, China & USA). Die Kritik fällt aber gering aus, da diese Punkte angesprochen wurden, bloß hätte ich mir eine tiefergehende Ausführung gewünscht.
Alles in allem ein gutes Buch mit nützlichen und zum Nachdenken anregenden Texten zum Thema Europäischer Sicherheit.
Ansgar Herchenröder –
Das hier vorliegende Buch ist meiner Meinung nach ein gelungener Überblick über den Stand und die Entwicklung der immer relevanteren europäischen Sicherheitspolitik, die zunehmend nach Autonomie strebt.
Ansprechend ist dieses Werk natürlich in erster Linie für Studierende der Gesellschaftswissenschaften wie Politik oder Geschichte. Für diese hat es sicherlich auch einen akademischen Wert. Nichtsdestotrotz eignet sich das Buch genauso gut für allgemein an Politik oder internationaler Sicherheit Interessierte, die es mit Gleichgesinnten rezipieren und diskutieren oder auch in der öffentlichen Kontroverse wie auch in den Medien als Grundlage nutzen können.
Vor allem für Staatsdiener*innen und Politiker*innen sollte dieses Thema eine hohe Relevanz haben. Die aktive Auseinandersetzung und Diskussion mit der Thematik ist elementar für die weiteren Schritte in Richtung Zukunft einer gesamteuropäischen Sicherheitspolitik.
Das Buch richtet sich eher an Menschen mit akademischem Hintergrund und ist für diese auch gut zu verstehen, aber auch Bürger*innen ohne intellektuellem Hintergrund können durch die guten einleitenden Erklärungen die wesentlichen Aussagen verstehen. Dennoch wären, um vielleicht auch den Kreis der potenziellen Leserinnen und Leser zu erweitern, welche dieses Buch nur zufällig entdecken, eine etwas lebhaftere Gestaltung mit einem ansprechenden Cover, einigen wenigen erklärenden Bildern neben dem Text und eventuell auch Schaubildern und Diagrammen meiner Meinung nach sehr sinnvoll.
Alles in allem ein wichtiges und ansprechendes Werk über ein Thema, welches in den nächsten Jahren eine der höchsten Prioritäten der Weltpolitik sein wird.