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Informationen zum Buch

ISBN: 978-3-8474-0692-1

Von „Bibi Blocksberg“ bis „TKKG“

Kinderhörspiele aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive

(2 Kundenrezensionen)
Autor*innen/Herausgeber*innen:

Erscheinungsdatum : 23.05.2016

15,99  inkl. MwSt. - 19,90  inkl. MwSt.

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ISBN: 978-3-8474-0692-1

Beschreibung

Was ist uns bisher von den HeldInnen unserer Kindheit verborgen geblieben? Handelt es sich bei Benjamin Blümchen um einen ökologisch-bewegten Wutbürger, ist das Sams ein anarchischer Romantiker und Pippi Langstrumpf das Versprechen einer Erziehung nach Auschwitz? Mit großer Empathie für den Gegenstand beantworten die AutorInnen solche und ähnliche Fragen über beliebte Kinder- und Jugendhörmedien aus der Sicht der Kultur- und Gesellschaftswissenschaften.

Ob von Schallplatte, Kassette, CD oder als mp3 – Hörspiele sind aus unseren Kinderzimmern nicht wegzudenken. „Fünf Freunde“, „Benjamin Blümchen“, „TKKG“ und „Bibi Blocksberg“, aber auch Hörspiele nach literarischen Vorlagen wie „Pippi Langstrumpf“, „Momo“, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ oder „Eine Woche voller Samstage“, darüber hinaus Märchen- oder Filmhörspiele: Fast jede und jeder hat als Kind bestimmte Medien gehört und geliebt. Viele sind mit ihren Hörspielen alt – oder zumindest älter – geworden; Annette Bastian spricht in ihrer Untersuchung mit Bezug auf die 1980er und 90er Jahre von einer Generation der „Kassettenkinder“. Am Erfolg der „drei ???“-Live-Tourneen kann man ablesen, dass Hörspiele sich auch bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen großer Beliebtheit erfreuen.

Der Band „Von Bibi Blocksberg bis TKKG“ will Kinderhörmedien aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive deuten und verstehen. Dabei interpretieren die AutorInnen ihr jeweiliges Hörspiel vor dem Hintergrund eigener Forschungsschwerpunkte und kommen aus Sicht der Soziologie, Politik-, Erziehungs-, Geschichts- oder Literaturwissenschaft zu ungewöhnlichen Fragestellungen: Ist Benjamin Blümchen ein radikaldemokratischer Aktivist? Kann man Paul Maars „Sams“-Hörspiele im Kontext der RAF deuten? Diffamiert die TKKG-Bande bei ihren Ermittlungen Menschen, die nicht ihrer Norm entsprechen? Lässt sich Jim Knopf als Gegenerzählung zur NS-Ideologie lesen? Verkörpert Pippi Langstrumpf das Versprechen einer Erziehung nach Auschwitz?

Solche und weitere Fragen werden aus fachwissenschaftlicher Perspektive in diesem Sammelband beantwortet.

Kostenlose Beiträge im Open Access:

Sebastian Lotto-Kusche: Antiziganismus und „Zigeunerbilder“ in den Kinderhörspielen „Fünf Freunde“ (10.3224/84742326.05)

Inhaltsverzeichnis ansehen

 

Die Herausgeber:

Oliver Emde,
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Didaktik der politischen Bildung, Universität Kassel

Dr. Lukas Möller,
Erziehungswissenschaftler, derzeit im Schuldienst, Kassel

Dr. Andreas Wicke,
Dozent für Literaturwissenschaft und -didaktik am Institut für Germanistik, Universität Kassel

 

Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).

 

Zielgruppen: Forschende, Lehrende und Studierende der Soziologie, Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Kulturwissenschaften

Keywords: Kinderhörspiele, Kulturwissenschaften, Gesellschaft, Bibi Blocksberg, TKKG, Benjamin Blümchen, Die drei ???

Fachbereiche: Soziologie, Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft

Zusätzliche Information

Verlag

ISBN

978-3-8474-0692-1

eISBN

978-3-8474-0836-9

Format

A5

Umfang

176

Erscheinungsjahr

2016

Erscheinungsdatum

23.05.2016

Auflage

1.

Sprache

Deutsch

2 Bewertungen für Von „Bibi Blocksberg“ bis „TKKG“

  1. Lisa

    Die Beiträge des Sammelbandes „Von „Bibi Blocksberg“ bis TKKG“. Kinderhörspiele aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive“ (2016), herausgegeben von Oliver Emde, Lukas Möller und Andreas Wicke, eröffneten mir völlig neue Perspektiven auf die Hörspiele und Bücher meiner Kindheit. Die Betrachtung der Hörspiele erfolgt im Kontext ihrer zeitgeschichtlichen Entstehung sowie der Biographie des Autors bzw. der Autorin. Neben den Texten der behandelten Hörspiele bzw. – sofern vorhanden – der literarischen Grundlage eines Hörspiels werden wissenschaftliche Grundlagentexte und Theorien vor allem aus den Bereichen der Sozialwissenschaft, Psychologie und Geschichte hinzugezogen.
    So war mir, die ich die in den Beiträgen behandelten Beispiel zuletzt in meiner Kindheit rezipiert habe, völlig neu, dass Benjamin Blümchen „der erste Grüne“ gelten kann, Bibi Blocksberg traditionelle Geschlechtervorstellungen manifestiert oder das Sams das Spießbürgertum überwinden und die Anfänge der RAF repräsentieren soll. Manch einer mag die Verknüpfungen als zu weit hergeholt empfinden, ich denke aber, dass die Verknüpfungen zumindest möglich und einer Untersuchung wert sind. Spannend empfand ich vor allem die Kontextualisierung von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer mit der NS-Erziehung, der Autor Michael Ende während seiner Kindheit und Jugend ausgesetzt war – die Sprache von „reinrassigen Drachen“, die andersartige Lebewesen unterdrücken und quälen, hatte mich als Kind komischerweise nicht irritiert…
    Aus meinen eignen Erfahrungen aus dem Studium der Medienwissenschaften würde ich die Eignung des Buches vor allem im Bereich der Medienanalyse verorten, allerdings kann es auch aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive, was die Kontextualisierung der Hörspiele betrifft, oder auch aus pädagogischer Perspektive, was die Auswirkungen auf die Rezipienten im Kindesalter und deren Entwicklung angeht, interessant sein. Vor allem für Haus- und Abschlussarbeiten zu einem der Hörspiele oder zur Kontextualisierung von Kinderliteratur im Allgemeinen kann der Sammelband als Grundliteratur dienen, enthält es doch spannende Verknüpfungen und Hinweise auf theoretischen Grundlagen, die zur Analyse herangezogen werden können. Mich jedenfalls haben die Beiträge zum Nachdenken angeregt.

  2. Julia

    In dem Buch „Von ‚Bibi Blocksberg’ bis ‚TKKG’“ von Emde/Möller/Wicke (2016) werden 10 Beiträge zusammengetragen, in denen unterschiedliche Kindergeschichten wie Fünf Freunde, Pipi Langstrumpf oder eben Bibi Blocksberg aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive analysiert werden.

    Die Themen, die dabei freigelegt werden, reichen von demokratischen Teilhabemöglichkeiten über geschlechterbezogene Rollenvorstellungen bis hin zu kulturellen Narrativen der Ausgrenzung des Anderen. So wird beispielsweise im Beitrag von Münschke aufgezeigt, wie in den TKKG-Hörspielen die ‚Bösartigkeit’ der des Verbrechens Beschuldigten mithilfe von Überspitzungen der Andersartigkeit unterstrichen wird, die in nationalistischen und rassistischen Motiven gipfelt. Dem gegenüber wird im Beitrag von Schmitt dargelegt, inwiefern Michel Endes Momo als Kritik an der Beschleunigung des Lebenstempos in der kapitalistischen Gesellschaft betrachtet werden kann.

    Die einzelnen Geschichten sind im Stil von Literaturinterpretationen herausgearbeitet und zeigen recht schlüssig die jeweilige Deutung der Geschichte auf. Diese Vorgehensweise macht das Buch äußert gut lesbar, auch für solche LeserInnen, die über kaum gesellschafts- und kulturwissenschaftliches Vorwissen verfügen, sondern vielleicht mit Pipi, Benjamin und Momo groß geworden sind und sich darauf einlassen, die persönlichen unreflektierten Erinnerungen unweigerlich umzuschreiben.

    Aus wissenschaftlicher Perspektive lässt sich jedoch einwenden, dass in den jeweiligen Analysen eben nur eine Deutung zugelassen und herausgearbeitet wird; was dazu führt, dass stellenweise ein klassischer ‚confirmation bias’ droht; dass das gefunden werden wird, was die eigenen Erwartungen erfüllt bzw. die eigene Lesart bestätigt.

    Dabei geschieht ähnliches, was auch den Geschichten selbst vorgeworfen wird: Eine bestimmte Vorstellung von ‚gut’ und ‚böse’ wird gezeichnet, die politische Sichtweise der AutorInnen schwingt teilweise mit und die Analyse selbst scheint einem gewissen Zeitgeist unterworfen zu sein. Dies war bereits in der Vorläuferanalyse von Strohmeier (2005) der Fall, wenngleich es bei Emde et al. das andere politische Lager zu sein scheint.

    All das muss nicht verkehrt sein. Vermutlich ist es gerade der antikapitalistischen und postmateriellen Sichtweise geschuldet, dass die herkömmliche Sichtweise auf die Kindergeschichten aufgerüttelt wird. Nichtsdestotrotz verbleibt aus sozialwissenschaftlicher Sicht der Wunsch, nach klaren Vergleichskategorien und einer strukturieren Inhaltsanalyse, um bleibende Aussagen über die kulturelle und politische Deutung machen zu können, die frei ist vom Politikbild der WissenschaftlerInnen und dem Vorwurf der Selbstbestätigung standhält.

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Autor*innen

Schlagwörter

Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, Gesellschaft, Kinderhörspiele, Kulturwissenschaften, TKKG

Rezensionen/Pressestimmen

Man erfährt viel über die Entstehungskontexte der einzelnen Werke und die wissenschaftlichen Analysen sind – auch aufgrund ihrer Überspitztheit […] – durchweg spannend zu lesen.

Socialnet, 05.09.2016

Von „Bibi Blocksberg“ bis „TKKG“. Kinderhörspiele aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive ist das erste wissenschaftliche Sammelwerk zu diesem Thema, welches sich in überzeugender Weise zugleich an die akademische Fachwelt und an eine breitere Öffentlichkeit richtet.

rocky-beach.com,16.08.2016

Beschreibung

Beschreibung

Was ist uns bisher von den HeldInnen unserer Kindheit verborgen geblieben? Handelt es sich bei Benjamin Blümchen um einen ökologisch-bewegten Wutbürger, ist das Sams ein anarchischer Romantiker und Pippi Langstrumpf das Versprechen einer Erziehung nach Auschwitz? Mit großer Empathie für den Gegenstand beantworten die AutorInnen solche und ähnliche Fragen über beliebte Kinder- und Jugendhörmedien aus der Sicht der Kultur- und Gesellschaftswissenschaften.

Ob von Schallplatte, Kassette, CD oder als mp3 – Hörspiele sind aus unseren Kinderzimmern nicht wegzudenken. „Fünf Freunde“, „Benjamin Blümchen“, „TKKG“ und „Bibi Blocksberg“, aber auch Hörspiele nach literarischen Vorlagen wie „Pippi Langstrumpf“, „Momo“, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ oder „Eine Woche voller Samstage“, darüber hinaus Märchen- oder Filmhörspiele: Fast jede und jeder hat als Kind bestimmte Medien gehört und geliebt. Viele sind mit ihren Hörspielen alt – oder zumindest älter – geworden; Annette Bastian spricht in ihrer Untersuchung mit Bezug auf die 1980er und 90er Jahre von einer Generation der „Kassettenkinder“. Am Erfolg der „drei ???“-Live-Tourneen kann man ablesen, dass Hörspiele sich auch bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen großer Beliebtheit erfreuen.

Der Band „Von Bibi Blocksberg bis TKKG“ will Kinderhörmedien aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive deuten und verstehen. Dabei interpretieren die AutorInnen ihr jeweiliges Hörspiel vor dem Hintergrund eigener Forschungsschwerpunkte und kommen aus Sicht der Soziologie, Politik-, Erziehungs-, Geschichts- oder Literaturwissenschaft zu ungewöhnlichen Fragestellungen: Ist Benjamin Blümchen ein radikaldemokratischer Aktivist? Kann man Paul Maars „Sams“-Hörspiele im Kontext der RAF deuten? Diffamiert die TKKG-Bande bei ihren Ermittlungen Menschen, die nicht ihrer Norm entsprechen? Lässt sich Jim Knopf als Gegenerzählung zur NS-Ideologie lesen? Verkörpert Pippi Langstrumpf das Versprechen einer Erziehung nach Auschwitz?

Solche und weitere Fragen werden aus fachwissenschaftlicher Perspektive in diesem Sammelband beantwortet.

Kostenlose Beiträge im Open Access:

Sebastian Lotto-Kusche: Antiziganismus und „Zigeunerbilder“ in den Kinderhörspielen „Fünf Freunde“ (10.3224/84742326.05)

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Die Herausgeber:

Oliver Emde,
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Didaktik der politischen Bildung, Universität Kassel

Dr. Lukas Möller,
Erziehungswissenschaftler, derzeit im Schuldienst, Kassel

Dr. Andreas Wicke,
Dozent für Literaturwissenschaft und -didaktik am Institut für Germanistik, Universität Kassel

 

Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).

 

Zielgruppen: Forschende, Lehrende und Studierende der Soziologie, Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Kulturwissenschaften

Keywords: Kinderhörspiele, Kulturwissenschaften, Gesellschaft, Bibi Blocksberg, TKKG, Benjamin Blümchen, Die drei ???

Fachbereiche: Soziologie, Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft

Bibliografie

Zusätzliche Information

Verlag

ISBN

978-3-8474-0692-1

eISBN

978-3-8474-0836-9

Format

A5

Umfang

176

Erscheinungsjahr

2016

Erscheinungsdatum

23.05.2016

Auflage

1.

Sprache

Deutsch

Bewertungen (2)

2 Bewertungen für Von „Bibi Blocksberg“ bis „TKKG“

  1. Lisa

    Die Beiträge des Sammelbandes „Von „Bibi Blocksberg“ bis TKKG“. Kinderhörspiele aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive“ (2016), herausgegeben von Oliver Emde, Lukas Möller und Andreas Wicke, eröffneten mir völlig neue Perspektiven auf die Hörspiele und Bücher meiner Kindheit. Die Betrachtung der Hörspiele erfolgt im Kontext ihrer zeitgeschichtlichen Entstehung sowie der Biographie des Autors bzw. der Autorin. Neben den Texten der behandelten Hörspiele bzw. – sofern vorhanden – der literarischen Grundlage eines Hörspiels werden wissenschaftliche Grundlagentexte und Theorien vor allem aus den Bereichen der Sozialwissenschaft, Psychologie und Geschichte hinzugezogen.
    So war mir, die ich die in den Beiträgen behandelten Beispiel zuletzt in meiner Kindheit rezipiert habe, völlig neu, dass Benjamin Blümchen „der erste Grüne“ gelten kann, Bibi Blocksberg traditionelle Geschlechtervorstellungen manifestiert oder das Sams das Spießbürgertum überwinden und die Anfänge der RAF repräsentieren soll. Manch einer mag die Verknüpfungen als zu weit hergeholt empfinden, ich denke aber, dass die Verknüpfungen zumindest möglich und einer Untersuchung wert sind. Spannend empfand ich vor allem die Kontextualisierung von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer mit der NS-Erziehung, der Autor Michael Ende während seiner Kindheit und Jugend ausgesetzt war – die Sprache von „reinrassigen Drachen“, die andersartige Lebewesen unterdrücken und quälen, hatte mich als Kind komischerweise nicht irritiert…
    Aus meinen eignen Erfahrungen aus dem Studium der Medienwissenschaften würde ich die Eignung des Buches vor allem im Bereich der Medienanalyse verorten, allerdings kann es auch aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive, was die Kontextualisierung der Hörspiele betrifft, oder auch aus pädagogischer Perspektive, was die Auswirkungen auf die Rezipienten im Kindesalter und deren Entwicklung angeht, interessant sein. Vor allem für Haus- und Abschlussarbeiten zu einem der Hörspiele oder zur Kontextualisierung von Kinderliteratur im Allgemeinen kann der Sammelband als Grundliteratur dienen, enthält es doch spannende Verknüpfungen und Hinweise auf theoretischen Grundlagen, die zur Analyse herangezogen werden können. Mich jedenfalls haben die Beiträge zum Nachdenken angeregt.

  2. Julia

    In dem Buch „Von ‚Bibi Blocksberg’ bis ‚TKKG’“ von Emde/Möller/Wicke (2016) werden 10 Beiträge zusammengetragen, in denen unterschiedliche Kindergeschichten wie Fünf Freunde, Pipi Langstrumpf oder eben Bibi Blocksberg aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive analysiert werden.

    Die Themen, die dabei freigelegt werden, reichen von demokratischen Teilhabemöglichkeiten über geschlechterbezogene Rollenvorstellungen bis hin zu kulturellen Narrativen der Ausgrenzung des Anderen. So wird beispielsweise im Beitrag von Münschke aufgezeigt, wie in den TKKG-Hörspielen die ‚Bösartigkeit’ der des Verbrechens Beschuldigten mithilfe von Überspitzungen der Andersartigkeit unterstrichen wird, die in nationalistischen und rassistischen Motiven gipfelt. Dem gegenüber wird im Beitrag von Schmitt dargelegt, inwiefern Michel Endes Momo als Kritik an der Beschleunigung des Lebenstempos in der kapitalistischen Gesellschaft betrachtet werden kann.

    Die einzelnen Geschichten sind im Stil von Literaturinterpretationen herausgearbeitet und zeigen recht schlüssig die jeweilige Deutung der Geschichte auf. Diese Vorgehensweise macht das Buch äußert gut lesbar, auch für solche LeserInnen, die über kaum gesellschafts- und kulturwissenschaftliches Vorwissen verfügen, sondern vielleicht mit Pipi, Benjamin und Momo groß geworden sind und sich darauf einlassen, die persönlichen unreflektierten Erinnerungen unweigerlich umzuschreiben.

    Aus wissenschaftlicher Perspektive lässt sich jedoch einwenden, dass in den jeweiligen Analysen eben nur eine Deutung zugelassen und herausgearbeitet wird; was dazu führt, dass stellenweise ein klassischer ‚confirmation bias’ droht; dass das gefunden werden wird, was die eigenen Erwartungen erfüllt bzw. die eigene Lesart bestätigt.

    Dabei geschieht ähnliches, was auch den Geschichten selbst vorgeworfen wird: Eine bestimmte Vorstellung von ‚gut’ und ‚böse’ wird gezeichnet, die politische Sichtweise der AutorInnen schwingt teilweise mit und die Analyse selbst scheint einem gewissen Zeitgeist unterworfen zu sein. Dies war bereits in der Vorläuferanalyse von Strohmeier (2005) der Fall, wenngleich es bei Emde et al. das andere politische Lager zu sein scheint.

    All das muss nicht verkehrt sein. Vermutlich ist es gerade der antikapitalistischen und postmateriellen Sichtweise geschuldet, dass die herkömmliche Sichtweise auf die Kindergeschichten aufgerüttelt wird. Nichtsdestotrotz verbleibt aus sozialwissenschaftlicher Sicht der Wunsch, nach klaren Vergleichskategorien und einer strukturieren Inhaltsanalyse, um bleibende Aussagen über die kulturelle und politische Deutung machen zu können, die frei ist vom Politikbild der WissenschaftlerInnen und dem Vorwurf der Selbstbestätigung standhält.

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Man erfährt viel über die Entstehungskontexte der einzelnen Werke und die wissenschaftlichen Analysen sind – auch aufgrund ihrer Überspitztheit […] – durchweg spannend zu lesen.

Socialnet, 05.09.2016

Von „Bibi Blocksberg“ bis „TKKG“. Kinderhörspiele aus gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive ist das erste wissenschaftliche Sammelwerk zu diesem Thema, welches sich in überzeugender Weise zugleich an die akademische Fachwelt und an eine breitere Öffentlichkeit richtet.

rocky-beach.com,16.08.2016

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