Beschreibung
Ausgehend von der These, dass Helfen die Substanz der Sozialen Berufe ist, untersucht die Autorin die Lage heute: Der Rückzug des Helfens scheint sich in den helfenden Berufen immer mehr abzuzeichnen: die Hilfe schwindet in den Widersprüchen, den Grenzziehungen zwischen dem Ich und den Anderen, dem Zwang zur Distanz und zum Erfolg. An die Stelle des Helfens tritt die Leistung, sie zu bekommen, ist an Bedingungen geknüpft. Aber Helfen – bedingungslos, unmittelbar – ist notwendig. Die Autorin plädiert dafür, dass der Gedanke des Helfens heute geborgen werden muss, wenn die helfenden Berufe unsere Kultur der Menschlichkeit bewahren wollen.
Die Mechanismen der Ökonomie und der Macht von Kosten und Nutzen treten an die Stelle des Helfens. Der Gedanke der Hilfe wird zunehmend aus den Berufen des Helfens vertrieben – Leistung und Gegenleistung, Aufrechnung und Erwartung, Kalkül und Rechtfertigung überlagern die Wirklichkeit des Helfens. Das unmittelbare Geschehen des helfenden Tuns schwindet aus dem Kanon der helfenden Berufe. Die Sehnsucht nach einem moralischen Sinn eines Helfens ohne Aufrechnung ist aber auch heute noch zu spüren. Sie scheint, hinter allen Verstellungen, in den helfenden Berufen immer noch auf, in der Begegnung zwischen den Menschen, dem unmittelbaren Tun, das Not und Leid lindert. Die Erinnerung an eine Hilfe, die in ihrer eigentümlichen Selbstverständlichkeit und Demut geschieht, ist in den helfenden Berufen verschüttet, aber sie ist da. Das Helfen hat in der Geschichte des Zusammenlebens der Menschen schon immer seinen Platz gehabt. Die Sorge füreinander, Mitgefühl und Empathie gehören zu unserer Kultur. Helfen ist unser Erbe, Teil unserer moralischen Geschichte der Menschlichkeit. Der Gedanke des Helfens muss heute geborgen werden, wenn die helfenden Berufe ihre Identität als Teil der Zukunft unserer Kultur bewahren wollen.
Aus dem Inhalt:
- Das Entstehen des Helfens
- Helfen als Können
- Verstellungen des Helfens
- Das Verschwinden des Helfens
- Die Wiederkehr des Helfens
Die Autorin:
Dr. Maria Kurz-Adam, Psychologin und Autorin, München
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen:
Studierende, Lehrende und Forschende der Sozialen Arbeit, Psychologie; Praxis der helfenden Berufe
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